Viele Menschen kennen diesen Schreckmoment: Im Zahnpastaschaum ist Blut. Wenn das Zahnfleisch beim Zähneputzen oder Essen blutet, steckt meist eine Zahnfleischentzündung dahinter. Wir erklären, was entzündetes Zahnfleisch für Ihre Gesundheit bedeutet und wie Sie sich jetzt verhalten sollten.

Was genau ist eine Zahnfleischentzündung und wie entsteht sie?

Bei einer Zahnfleischentzündung ist, wie der Name suggeriert, das Zahnfleisch entzündet. Das Gewebe ist geschwollen, gerötet und druckempfindlich, es blutet immer mal wieder beim Zähneputzen oder beim Reinbeißen in einen Apfel. Oftmals verursacht eine Zahnfleischentzündung keine Symptome, die Erkrankung kann aber auch von diffusen Schmerzen, Zahnschmerzen und Mundgeruch begleitet werden. Mediziner unterscheiden bei entzündlichen Prozessen am Zahnfleisch zwischen Gingivitis (nur die oberste Schicht des Zahnfleisches ist betroffen) und Parodontitis (die Entzündung hat auf das Zahnbett übergegriffen). Für den Laien ist der Unterschied nicht ersichtlich. Die Ursachen für die Entzündung liegen meist bei unzureichender Mundhygiene. Denn wenn zu wenig oder falsch geputzt wird, können sich Bakterien ungehindert vermehren und geraten schließlich unter den Zahnfleischrand. Einige Faktoren begünstigen die Entstehung von Zahnfleischentzündungen zusätzlich. Dazu zählen eine ungünstige Ernährung, chronische Krankheiten (Diabetes, HIV), Mundatmung, geringer Speichelfluss, Rauchen, Stress, Schwangerschaft und gewisse Medikamente (Antiepileptika, Blutdrucksenker, Immunsuppressiva). Bestehen die entzündlichen Prozesse längerfristig, zieht sich das Zahnfleisch allmählich zurück. Durch den Zahnfleischrückgang wirken die Zähne optisch länger und sind noch sensibler, da die Zahnhälse zunehmend freiliegen. Bei schweren Verläufen drohen die Ausweitung der Entzündung auf die übrige Mundschleimhaut und sogar Zahnverlust.

Verhalten bei einer Zahnfleischentzündung: Vermeidungstaktik ist keine Lösung

Schmerzt und blutet das Zahnfleisch, wollen viele Betroffene das sensible Gewebe schonen und verzichten aufs Zähneputzen. Ohne es zu ahnen, wird der Inflammation so Vorschub geleistet, denn die im Mundraum verbleibenden Speisereste feuern die Entzündung zusätzlich an. Dabei lässt sich mit regelmäßiger und gründlicher Zahnpflege dem Problem beikommen. Das gilt insbesondere fürs Anfangsstadium. Neben dem täglichen Putzen mit einer weichen Zahnbürste am Morgen und Abend gehört auch die gesonderte Reinigung der Zahnzwischenräume dazu. Die engen Interdentalräume machen 30 Prozent der Zahnoberflächen aus und bleiben beim Bürsten praktisch unberührt. Deshalb nehmen Entzündungen genau dort ihren Anfang. Nur Zahnseide und Interdentalbürsten schaffen es, die Zwischenräume von Essensresten und bakteriellem Biofilm zu befreien. Als Prophylaxemaßnahme hilft die Professionelle Zahnreinigung (PZR) schwer erreichbare Stellen und hartnäckige Beläge zu entfernen. Doch wer fast täglich oder über längere Zeit immer mal wieder mit blutendem oder schmerzendem Zahnfleisch zu tun hat, sollte den Zahnarzt aufsuchen. Tun Sie eine Zahnfleischentzündung und Zahnfleischbluten nicht als Bagatelle ab, Hausmittel allein sind meist nicht ausreichend. Im frühen Stadium lässt sich die Erkrankung zwar leicht rückgängig machen, doch nur der Zahnarzt kann feststellen, wie weit die Entzündung bei Ihnen bereits fortgeschritten ist. In der Praxis erfahren Sie die Ursache für Ihre Probleme, welche Behandlung und Mittel wirklich helfen, und bekommen jede Frage rund um die Mundhygiene beantwortet. Mit regelmäßigen Besuchen in der Praxis schützen Sie Ihre Zahngesundheit. Vereinbaren Sie direkt einen Termin!