Kinderzahnarzt

Häufige Fragen & Antworten

Kauen

Fluorid ist ein lebenswichtiges Spurenelement, das den Aufbau von Knochen und Zähnen fördert. Deren wichtigster Bestandteil ist Calzium und kommt vor allem in Milchprodukten vor. Fluoride lieben Calzium und fangen es ein, wenn es sich in der Nähe befindet.
Nahrungsmittel, Trinkwasser, Speisesalz, Fluoridtabletten, Zahnpasta, spezielle Zahngele und -lacke.
Der Wunsch nach „Süß“ wird antrainiert. Daher: in das Fläschchen nur Wasser oder ungesüßten Tee! Alle zuckerhaltigen Getränke sollten nur selten, am Besten zu den Mahlzeiten getrunken werden. Zahnschmelz wird ab einem pH-Wert von ca. 5,5 demineralisiert. Apfelschorle (auch stark verdünnt) hat immer noch einen pH-Wert von ca. 5! Am verheerendsten ist die Kombination aus pH-Wert und Zucker bei Cola und Sportgetränken.
Viele -auch für den Körper wertvolle- Nahrungsmittel enthalten leider viel Zucker und sind dadurch für die Zähne schädlich: Ketchup, Frühstücksflocken, Kartoffelchips, Nougatcreme, Bananen, Rosinen, Fruchtsäfte, Hamburger…
Beides ist ein Hindernis für die Zähne. Sie können nicht ihre Wachstumsrichtung beibehalten und nehmen den Weg des geringsten Widerstandes. Die Folge ist ein „offener Biss“. Nach der frühen Abgewöhnung stellen sich die Zähne meist schnell in ihre ursprüngliche gerade Position zurück. Wenn die Nuckelangewohnheit über das dritte Lebensjahr hinaus besteht, nimmt auch der Kiefer eine falsche Form an, die sich nicht mehr alleine reguliert.
Wenn Sie nächtliche Knirschgeräusch bei Ihrem Kind bemerken, so ist das über einige Wochen noch nicht bedenklich. Ihr Kind wächst und somit verändern sich Muskulatur und Knochen immer wieder, und auch die Zähne sollen in der neuen Situation funktionieren. Der Mund probiert daher besonders nachts alles aus. Hält das Knirschen länger an oder klagt Ihr Kind morgens über Kopfschmerzen, sollte eine Schiene angefertigt werden.

Putzen

Karies ist eine Entkalkung der Zähne, und im Anfangsstadium reversibel. Nach einem Säureangriff ist der Zahn demineralisiert, d.h. Calzium wurde aus den Schmelzkristallen herausgelöst. Fluoride können Calzium aus dem Speichel an sich binden und den Zahn durch eine Deckschicht vor weiteren Säureangriffen schützen, oder sogar Calzium wieder in den Schmelz einbauen und den Zahn remineralisieren.
Ein Säugling hat noch keine Zähne, aber jetzt siedeln bereits die ersten Bakterien in seinem Mund. Achten Sie auf Ihre eigene Mundhygiene, denn durch den engen Kontakt zu Ihrem Kind „erbt“ es Ihre Bakterien. Bereits jetzt sollte das Zähneputzen in den Tagesablauf integriert werden. Mit dem Finger bekommen Sie Zugang zum Intimbereich Mundhöhle.
Kleinkind: Ihr Kind bekommt die ersten Zähne und bekommt Spaß am Essen. Der Ritus „Zähneputzen“ soll gefestigt werden. Ihr Kind kann bereits eine Kinderzahnbürste halten, während Sie mit einer anderen Zahnbürste erste Putzversuche starten. Kinderzahnpasta kann einmal am Tag angewandt werden.

Kindergartenkind: Ihr Kind macht gerne alles was Sie machen. Seien Sie Vorbild und putzen Sie wenn Ihr Kind fertig ist noch einmal nach. Halten Sie die das Ritual aufrecht. Zähneputzen wird zur Gewohnheit. Erste Putztechniken können erlernt werden. Kinderzahnpasta wird fluoridhaltig.

Schulkind: Putzen Sie auch während der Grundschulzeit noch einmal nach. Ihr Kind kann immer mehr Eigenverantwortung übernehmen und versteht, dass es selbst für seine Zahngesundheit verantwortlich ist. Die Putztechniken sollen verfeinert werden. Erwachsenenzahnpasta kann benutzt werden. Trainieren Sie die Anwendung von Zahnseide.

Reparieren

Milchzähne sind nicht nur für ein schönes Lächeln wichtig, sondern auch zur Entwicklung der Sprache. Unbehandelte kranke Milchzähne können zu Schmerzen, Essstörungen, Kieferfehlentwicklungen, häufigen Infektionskrankheiten und Schäden an den 2. Zähnen führen.
Bereits im Vorfeld können Sie Ihrem Kind helfen, eine positive Einstellung zu dieser für viele Menschen unangenehme Sache zu bekommen.
– Übertragen Sie nicht Ihre eigenen Ängste
– Erzählen Sie nicht was alles gemacht werden könnte
– Drohen Sie nicht mit dem Bohren als Strafe für schlechtes Putzen
– Der Zahnarzt möchte in erster Linie „mal gucken“ und „die Zähne durchzählen“

Auch Versprechungen sollten Sie nicht machen:
– Aus dam Satz „Es tut gar nicht weh“ hört Ihr Kind nur das „Wehtun“ heraus. Außerdem kann es bei der Behandlung durchaus zu unangenehmen Empfindungen kommen
– Versprochene Belohnungen im Vorfeld setzen Ihr Kind genauso unter Druck wie Drohungen.

– Ansprechpartner bei der Behandlung ist Ihr Kind. Es sollte die ganze Zeit das Gefühl haben mitbestimmen zu können.
– Die Behandlung von Kindern benötigt mitunter fünfmal so viel Zeit wie die eines Erwachsenen, und manchmal kommt man auch nicht zum Ziel. Planen Sie daher etwas mehr Zeit ein und seien Sie nicht zu enttäuscht wenn der Zahnarzt nichts machen konnte. Meist wird es beim nächsten Mal um so besser
– Kinder ab etwa 4 Jahren sprechen sehr leicht auf Hypnose an.
– Schon eine Geschichte, Geräusche, Farben und Gerüchen führen zu einer Reizüberflutung, die vom eigentlichen Behandeln völlig ablenkt.
– Worte die Angst auslösen weil sie mit negativen Erfahrungen assoziiert werden, sollten vermieden werden.
– Die „Spritze“ und der „Bohrer“ versetzen viele Kinder sogar schon in Schrecken, ohne dass Sie sie kennen gelernt haben.
Jeder Milchzahn sollte grundsätzlich so lange erhalten werden bis seine Zeit gekommen ist. Die hinteren Backenzähne fallen erst mit etwa 11 Jahren aus. Bei kleinsten Defekten kann mit gutem Putzen und Fluoridieren der Prozess zum Stillstand kommen und sogar wieder rückgängig werden. Bei kleinen „Löchern“ erhält der Zahn eine Füllung. Bei Schäden bis zum Nerv, muss dieser Teilweise entfernt werden. Anschließend sollte er – genau wie stark zerstörte Zähne – mit einer schützenden Krone versorgt werden. Ist der Zahn entzündet oder nicht mehr zu versorgen -ein „fauler“ Zahn – muss er raus. Die entstandene Lücke kann je nach Lage mit einem Platzhalter versorgt werden oder auch so bleiben. Das ist abhängig von der Position des Zahnes, z.B. als Mitspieler der Zunge beim Sprechen, der benachbarten Zähne und dem Durchbruchszeitpunkt des folgenden Zahnes.
Der Milchzahn hat genau wie die bleibenden Zähne Nerven im Inneren. Geht ein Defekt bis in diese Tiefe, sollte der Zahn spätestens ab hier für die Behandlung betäubt werden. Bei nicht ausreichender Mitarbeit oder zu großer Belastung durch lange und mitunter auch schmerzhafte Behandlungen sollte sogar eine Vollnarkose in Betracht gezogen werden.
Dr. Katja Trennheuser

Dr. Katja Trennheuser

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